Tollhaus

Alter Schlachthof 35
76131 Karlsruhe

SWR NEW JAZZ MEETING 2021: Sasha Berliner „Tabula Rasa“

Samstag, 20. November 2021 um 20:00 im Tollhaus

Eintritt: Gemäß Tollhaus

Die aus San Francisco stammende 23jährige Vibrafonistin Sasha Berliner ist die erste Frau, die von den Kritikern des amerikanischen Jazzmagazins „Down Beat“ in der Kategorie „Rising Star Vibraphone“ auf den ersten Platz gewählt wurde. Heute ist sie eine kreative Kraft der jungen kreativen Brooklyner Szene, die zum einen fest in der experimentellen Musikwelt verankert ist und zum anderen tief in der Jazztradition steht. Sie setzt sich gegen Misogynie und Rassendiskriminierung ein. Aufsehen erregte ihr Blog „An Open Letter to Ethan Iverson (And the Rest of the Jazz Patriarchy)“ 2017. Die Amerikanerin reagierte damit auf ein Interview, das der Jazz-Blogger Ethan Iverson mit dem Keyboarder Robert Glasper geführt hatte. Glasper hatte darin Frauen ein undifferenziertes Hörvermögen bescheinigt. Diese Wertung wies Berliner scharf zurück und schilderte eigene Erlebnisse von Diskriminierung, die sie als Musikerin wegen ihres Geschlechts erlebt hat. Amerikanische Zeitungen und Zeitschriften griffen das Thema auf, diskutierten Misogynie und Sexismus im Jazz.

Ihre größten Helden sind Bobby Hutcherson, „wegen seines ungeheuren stilistischen Facettenreichtums und des großen Freiraums, mit dem er spielt“, und Steve Nelson, „weil er es schafft, seine Gefühle auf dem ganzen Instrument auszuschütten“. Aber auch Gary Burton mit seiner sensationellen Vier-Schlegeltechnik. Sasha Berliner schafft es, das Vibrafon – ein manchmal störrisches Instrument – zu emotionalisieren, es vielschichtig leuchten und strahlen zu lassen. Gelegentlich spielt sie auch eine elektronische Variante, das MaletKAT, eine Art Vibrafon-Synthesizer.

Sasha Berliner – Kuratorin, Vibrafon, MaletKAT
Kalia Vandever – Posaune, Electronics
Matt Sewell – elektrische Gitarre
Max Gerl – Kontrabass, Elektrobass
Michael Ode – Schlagzeug